Jugendwerkstatt
Der Verein Woltersburger Mühle betreibt im Auftrag des Jobcenters, des Jugendamtes und des Landes Niedersachsen (mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus) eine Jugendwerkstatt (ein Qualifizierungszentrum für benachteiligte junge Arbeitslose). Die Jugendwerkstatt ist ein Projekt mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis unter 27 Jahren. Unser Ziel ist es, junge Menschen dabei zu unterstützen, einen regelmäßigen Tagesablauf zu erlernen, eine Ausbildung anzufangen oder eine Arbeitsstelle zu finden. Das Konzept basiert auf drei Säulen: Lebensbewältigung, Lernen, Arbeiten.
- (22 Jahre, geboren in Celle. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme AdQ: „Arbeit durch Qualifizierung“)
Nach der Schule habe ich eine Ausbildung zum Molkereifachmann absolviert. Ich habe aber gemerkt, dass ich jedes Interesse an diesem Beruf verloren habe und bin seitdem auf der Suche nach einer neuen Ausbildungsstelle. Ich war zwei Jahre arbeitslos. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens. Dann bekam ich das Angebot, in diese Maßnahme zu gehen. Gut finde ich, dass ich hier mit anderen Arbeitslosen in Kontakt treten kann. Man tauscht sich aus und das hilft ungemein dabei, seine Richtung zu finden. - (21 Jahre, geboren in Berlin. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme AdQ: „Arbeit durch Qualifizierung“)
Nach der Schule ging ich in einem Zierpflanzenbetrieb in die Lehre. Das Arbeitsklima dort war so katastrophal, dass ich nach einem Jahr in eine Baumschule gewechselt bin. Da habe ich meinen Abschluss als Baumschulgärtnerin gemacht und wurde danach arbeitslos. Die Maßnahme bringt mir einen geregelten Tagesrhythmus und ich verdiene ein paar Euros. Außerdem habe ich auch etwas dazulernen können, wie z.B. das Arbeiten mit dem Minibagger. - (44 Jahre, geboren in Beirut, Libanon. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme AdQ: „Arbeit durch Qualifizierung“)
Ich bin 1985 nach Deutschland gekommen, weil in Libanon Bürgerkrieg war. Ich habe drei Töchter und zwei Söhne und wohne seit etwa 24 Jahren mit meiner Familie in Uelzen. Ausbildungen habe ich viele gemacht: in meiner Heimat als Maler, Fliesenleger, und Trockenbauer und hier in Deutschland als Schweißer. Ich habe mehr als fünfzehn Jahre lang auf Montage gearbeitet – in ganz Deutschland, in Spanien und Holland. Das war eine gute Zeit. Zuletzt war ich bei drei Firmen, die mir den Lohn nicht ausbezahlt haben. Du gehst zur Arbeit, bekommst zwei Monate nichts, musst aber deine Miete zahlen. Das hat etwas kaputt gemacht. Seit 2005 bin ich arbeitslos. Ich arbeite gern, aber nicht für Betrüger. Ich bin freiwillig hier, ich könnte zuhause bleiben, aber ich arbeite hier gern. - (22 Jahre, geboren in Uelzen. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme AdQ: „Arbeit durch Qualifizierung“)
Nach meinem Realschulabschluss war ich eineinhalb Jahr in der Berufsschule, Zweig Elektrotechnik. Dann kam meine schlimme Drogenzeit, die ich zum Glück selber beenden konnte. Ich arbeite hier im Gartenbereich, das gefällt mir gut. Gut finde ich, dass ich in verschiedenen Gruppen arbeiten und vieles kennen lernen kann. - (23 Jahre, geboren in Hamburg. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme AdQ: „Arbeit durch Qualifizierung“)
Nach meiner Ausbildung als Bau- und Metallmalerhelfer war ich fünf Monate arbeitslos. Ich bin dann in diesem Projekt gelandet, was für mich sehr gut war, denn ich war neu in Uelzen. Ich habe in der Maßnahme prima Leute kennen gelernt, die mir Uelzen gezeigt haben. Über sie habe ich auch meinen Fußballverein gefunden. Inzwischen habe ich aus einem Praktikum heraus einen Ausbildungsplatz als Maler bekommen. Für mich war die Maßnahme genau das Richtige. Ich habe eine Lehrstelle gefunden und kann jetzt weitermachen. - (56 Jahre, geboren in Grasnovka, Kasachstan. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme Jobperspektive)
Ich bin gelernter Dreher und habe 30 Jahre lang in einem Traktorenwerk große Traktoren gebaut. 2002 bin ich mit meiner Frau, meiner Tochter und meinem Sohn nach Deutschland gekommen. Ich habe große Probleme mit der Sprache. Nach zwei Sprachkursen landete ich durch ein Praktikum bei der IDA. Über die IDA bekam ich anschließend einen Ein-Euro-Job bei der Uelzer Tafel. Jetzt bin ich zur IDA zurück und arbeite in der Woltersburger Mühle. - (58 Jahre, geboren in Kumaschkino, Kasachstan. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme Jobperspektive)
Ich habe als Elektroschlosser in Usbekistan gearbeitet. Als ich 19 Jahre alt war habe ich Dummheiten gemacht und kam für drei Jahre in den Knast. Danach arbeitete ich als Bautechniker überall, wo es etwas zu verdienen gab. Im Februar 1989 bin ich nach Deutschland gekommen. Zuerst besuchte ich vier Monate lang die Sprachschule, im September bin ich schon zur Arbeit gegangen als Estrichleger. Dann wurde der Betrieb geschlossen und ich war arbeitslos. Über einen Ein-Euro-Job habe ich IDA kennen gelernt. Seit Mitte April arbeite ich auf dem Gelände der Mühle. Hier ist es gut. Immer zuhause auf der Couch sitzen ist schwer. Das Geld reicht. Ich bin zufrieden. - (25 Jahre, geboren in Russland. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme AdQ: „Arbeit durch Qualifizierung“)
Ich wohne seit 1998 in Deutschland. Ich habe vor sechs Jahren eine Schweißerausbildung begonnen, die ich aber nach 9 Monaten abgebrochen habe. Danach war ich mal hier, mal da. Die Maßnahme bei der Mühle gefällt mir, weil ich mich qualifizieren kann. Die Arbeitszeiten passen auch gut, so dass ich um 8 Uhr mein Kind zum Kindergarten bringen kann. Ich will nicht zuhause herumsitzen, was soll ich da machen? - (24 Jahre, geboren in Greifswald. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme AdQ: „Arbeit durch Qualifizierung“)
Ich bin ausgebildeter Teilezurichter, fand aber nach Abschluss der Lehre in Stralsund keine Stelle. Ich machte meinen Zivildienst in einm Altenheim als Hausmeister. Danach war ich in der Saisonarbeit tätig als Zelte- und Hallenbauer. Schließlich landete ich bei der Woltersburger Mühle. Hier habe ich neue Leute kennen gelernt, ich hatte was zu tun am Tag und war nicht mehr arbeitslos. Für mich hat die Maßnahme ein positives Ergebnis gehabt: Ich habe durch ein Praktikum in dem betreffenden Betrieb eine Ausbildungsstelle als Zimmermann gefunden. - (50 Jahre, geboren in Bohlsen. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme AdQ: „Arbeit durch Qualifizierung“)
Ich habe 29 Jahre lang als Dachdecker gearbeitet, und auch als Bauklempner, Zimmermann, Straßenbauer – alles Mögliche. Viele Betriebe, in denen ich gearbeitet habe, mussten wegen geringer Auftragslage entlassen oder schließen. Zuletzt habe ich immer nur als Saisonarbeiter Arbeit bekommen. Wenn man – so wie ich – keinen Führerschein hat, wird man sowieso immer als erster gekündigt. Jetzt bin ich in der Woltersburger Mühle. Ich mache hier alles, was anfällt. Solange es sinnvolle Arbeit ist, mache ich sie gerne. - (53 Jahre, geboren in Gerdau. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme ABM: „Arbeitsbeschaffungsmaßnahme)
Ich bin Bauingenieur (Bereich Wasserwirtschaft) und habe ein Master of Science der Umweltwissenschaft. Ich habe viel in der sog. Dritten Welt gearbeitet. Über die Gossner Mission bin ich nach Zambia gekommen. Dort haben wir u. a. mit Hilfe der Bevölkerung eine Straße über die Berge gebaut. Dann war ich in Tansania über den Kirchlichen Entwicklungsdienst. Dort war ich zuständig für sämtliche Wasserprojekte im Land. Danach kamen Sri Lanka (als Projektleiter für die Tsunami-Nothilfe) und Sumatra in Indonesien (als Projektingenieur für Wasserversorgungsprojekte). Und jetzt bin ich hier. Als Bauleiter. - (22 Jahre, geboren in Uelzen. Hat als Arbeitsloser eine Stelle als Anleiter im Projekt bekommen)
Als die Baumschule, bei der ich als Landschaftsgärtner arbeitete, aus betrieblichen Gründen zugemacht hat, wurde ich arbeitslos. Auf der Suche nach Arbeit bin ich bei der IDA gelandet. Zwei Wochen später war ich mit im Team der Woltersburger Mühle. Seit 1. März 2008 bin ich als Anleiter im Bereich Garten- und Landschaftsbau fest angestellt. Ich wohne auch auf dem Gelände. - (64 Jahre, geboren in Solingen. Arbeitet ehrenamtlich im Projekt)
Ich habe als 14jähriger in einer Maschinenfabrik eine Lehre als Elektriker begonnen. Im Anschluss daran habe ich in verschiedenen Betrieben gearbeitet und mich ständig fortgebildet. Schließlich habe ich Geschichte, Physik und Chemie fürs Lehramt studiert und eine Stelle als Lehrer an einer Hauptschule in Uelzen gefunden. Ich bin 32 Jahre an dieser Schule geblieben, habe insgesamt 48 Jahre Arbeitsleben hinter mir und war nie arbeitslos. Über das Projekt Woltersburger Mühle habe ich in der Zeitung gelesen. Ich fand das Projekt toll und unterstützenswert. Ich arbeite wöchentlich 20 Stunden ehrenamtlich mit und kann das tun, weil meine Frau mein Engagement voll und ganz mit trägt und etliche meiner Aufgaben im häuslichen Bereich übernommen hat. Sie gehört also auch zum Team der ehrenamtlichen Mitarbeiter. - (43 Jahre, geboren in Uelzen. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme AdQ: „Arbeit durch Qualifizierung“)
Nach einer abgebrochenen Bauschlosserlehre habe ich – wie mein Vater – 10 Jahre im Straßenbau gearbeitet. Dann ging nichts mehr. Ich hatte viele Jahre eine Borreliose, die niemand erkannt hat. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens. Ende 2005 hat ein Hautarzt erkannt, was los war, und von da an ging es bergauf. Als ich vom Arbeitsamt das Angebot bekam, in der Woltersburger Mühle mitzuarbeiten, habe ich sofort ja gesagt. Zu Anfang hab ich hier wie bescheuert Holz gehackt, weil ich raus finden wollte, was eigentlich noch geht bei mir. Jetzt mache ich ein Preit hier in der Maßnahme ist für mich gut. Ich bin langsam wieder zu Kräften gekommen, habe eine sinnvolle Aufgabe und bekomme Unterstützung für mein Berufsziel. - (34 Jahre, geboren in Uelzen. Arbeitet im Rahmen einer AGH: Arbeitsgelegenheit bzw. Ein-Euro-Job)
Ich bin gelernter Elektroinstallateur. Aus gesundheitlichen Gründen kann ich diesen Beruf nicht mehr ausüben. Ich habe daraufhin eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Umweltschutztechniker abgeschlossen. Ich fing in diesem Projekt im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit (Ein-Euro-Job) an, als alles noch in der Vorplanung war. Ich helfe bei der Planung im Energiebereich und im Bereich Haustechnik. Demnächst werde ich bei IDA für die Woltersburger Mühle eine feste Stelle als Anleiter bekommen. Mir gefällt es gut, dass wir hier versuchen, mit sinnvoller Arbeit arbeitslosen Jugendlichen weiter zu helfen. - (geboren in Uelzen, 24 Jahre. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme AdQ: „Arbeit durch Qualifizierung“)
Ich habe eine Lehre als Metallbauer abgeschlossen und war einen Monat lang arbeitslos, bevor ich hier in die Maßnahme kam. Ich wünsche mir eine Stelle in meinem Bereich als Schlosser, das ist erst mal mein Ziel. - (19 Jahre, geboren in Uelzen. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme AdQ: „Arbeit durch Qualifizierung“)
Ich habe eine zweijährige Ausbildung zur Sozialassistentin gemacht, das ist eine Vorstufe zur Erzieherin. Anschließend war ich arbeitslos und habe überlegt, was ich sonst machen könnte. Nach einem sinnlosen EDV-Kursus habe ich ein Praktikum in einem Floristikbetrieb gemacht. Das hat sehr viel Spaß gemacht, hauptsächlich deshalb, weil das Arbeitsklima stimmte. Eines Tages schlug mir mein Berater vor, zur Woltersburger Mühle zu gehen. So bin ich hier gelandet. Ich musste mich erst an die ganzen Leute gewöhnen. Mittlerweile komme ich mit allen gut klar und finde es sehr lustig. Manche Arbeiten machen weniger Spaß, aber das gehört auch dazu, das ist vollkommen ok. - (51 Jahre, geboren in Glinde bei Hamburg. Hat als Arbeitsloser eine Ein-Euro-Stelle bei IDA bekommen, dann eine Stelle im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und ist jetzt Projektleiter für die Woltersburger Mühle)
Ich bin ausgebildet als Kraftfahrzeug-Elektriker und als Tischler. Als ich arbeitslos wurde, habe ich zu Hause die Kinderbetreuung mitsamt zwei Tageskindern übernommen. Auf diese Weise bin ich in den sozialen Bereich gelangt. Zuerst als Beschäftigungstherapeut im Altenheim und dann als Erzieher in einer Wohngruppe für Jugendliche. Als die Jugendgruppe durch den Träger aus finanziellen Gründen geschlossen wurde, bin ich wieder arbeitslos geworden. Ich arbeitete mit Jugendlichen, bekam anschließend eine ABM-Stelle und dann eine feste Stelle bei IDA. Jetzt leite ich die pädagogische Seite des Projektes „Woltersburger Mühle“. Die Arbeit liegt mir. Ich finde, es gibt nichts Schöneres, als Menschen in solchen Maßnahmen sinnvoll zu beschäftigen. - (29 Jahre, geboren in Wilhelmshaven. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme AdQ: „Arbeit durch Qualifizierung“)
Ich bin ausgebildeter Elektroinstallateur. Nach der Lehre habe ich vieles angefangen und genau soviel wieder abgebrochen. Dann kam der ganze Drogenscheiß. Als ich noch im Methadonprogramm war, habe ich bei IDA mitgearbeitet. Es lief gut und ich fing an, meinem Leben eine andere Richtung zu geben. Ich habe eine Entgiftung gemacht und eine ambulanten Therapie begonnen. Als ich von dem Projekt „Woltersburger Mühle“ hörte, habe ich mich sofort danach erkundigt. Ich wollte nicht die ganze Zeit zuhause sitzen, sondern mein Leben ändern. Dafür braucht man einen geregelten Tag und eine sinnvolle Tätigkeit. Am 1. März 2008 haben wir angefangen. Da habe ich mich gefreut. Gemeinsam mit Hans-Jürgen Wandtke bauten wir aus einem alten Bauwagen einen Toilettenwagen. Das hat Spaß gemacht, aus etwas Altem etwas völlig Neues zu schaffen, von dem die Leute, die hier sind, auch was haben. - (56 Jahre, geboren in Gelsenkirchen. Arbeitet im Rahmen der Maßnahme AdQ: „Arbeit durch Qualifizierung“)
Ich habe nach meiner Ausbildung als Hochbautechniker und Maurermeister sieben Semester Ingenieurwissenschaften studiert. Ich musste das Studium abbrechen, um meine Frau zu pflegen. Nach einem Jahr Arbeitslosigkeit habe ich ein Jahr als Bauleiter in der Schweiz gearbeitet. Warum ich arbeitslos bin? Ich bekomme immer gesagt: überqualifiziert, zu alt. Ich habe in der Zeitung von dem Projekt Woltersburger Mühle gelesen und habe sofort Kontakt aufgenommen. Seit 1. März 2008 arbeite ich hier mit.